Aktuelles aus dem IKPE
Sozialplanung im internationalen Kontext – 21. ESPAnet-Tagung in Warschau
Erfurt, 15.09.2023
Die Ergebnisse der vom IKPE durchgeführten Untersuchung zu den Lerneffekten von Planungsfachkräften während und nach der Pandemie stellte Prof. Dr. Jörg Fischer am 7. September 2023 auf der 21. ESPAnet-Tagung in Warschau/Polen vor.
In dem Panel zum Verhältnis von Sozialer Arbeit und Sozialpolitik diskutierten Teilnehmende aus vielen Ländern den Vortrag „The Pandemic as an Opportunity for Further Development: German Social Planning in Times of Crisis”. In einer gemeinsamen Idee mit Prof. Corey Shdaimah von der University of Maryland/USA und Prof. Dassi Postan-Aizik vom Max Stern Yezreel Valley College/Israel konnten die Auswirkungen der Pandemie auf Professionalisierungsansätze in der Sozialen Arbeit aufgezeigt werden. Am Beispiel der Sozialplanung in Deutschland wurde deutlich, welche beruflichen Chancen und Risiken mit der Entwicklung kommunaler Planung verbunden sind.
MEHR LESENPressemitteilung, 13.09.2023
Kommunen unterstützen auf dem Weg zu mehr Teilhabechancen.
Das IKPE nimmt die Arbeit an der Prozessbegleitung von Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung von lokalen und regionalen sozialen Strategien auf.
Das Institut für kommunale Planung und Entwicklung (IKPE) freut sich mitteilen zu können, den Zuschlag für die Begleitung der Thüringer Gebietskörperschaften im Rahmen der Sozialstrategierichtlinie, gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus, erhalten zu haben. Aufbauend auf den langjährigen Erfahrungen in der Begleitung und Beratung bei der Erstellung von lokalen Armutspräventionsstrategien und Integrationskonzepten wird der Schwerpunkt der kommunalen Prozessbegleitung bis Ende 2025 auf der aktiven Inklusion und der Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe liegen.
Das IKPE unterstützt die kommunale Sozialplanung durch seine einzigartige Struktur aus wissenschaftlicher Einbindung, strategischem Landesbezug und dauerhafter Verankerung in den Kommunen. Eine Aufgabe ist es, innovative und lokalspezifische Antworten auf vielfältige Herausforderungen zu finden. Zentrale Stichworte sind die Veränderungen durch den demografischen Wandel oder der Fach- und Arbeitskräftemangel, deren Auswirkungen für Thüringer Gebietskörperschaften bereits heute deutlich spürbar sind.
Um u.a. auf diese gesellschaftlichen Veränderungen und lokalen Bedarfe zu reagieren, werden im Rahmen der Sozialstrategierichtlinie integrierte, kommunale Strategien in einem dialogischen Prozess weiterentwickelt.
Auf diese hohen kommunalen Anforderungen geht das Team des IKPE im Rahmen der wissenschaftlichen Prozessbegleitung ein. Beratungs-, Vernetzungs- und Qualifizierungsangebote werden individuell abgestimmt und initiiert. Das IKPE versteht sich in diesem Prozess als Dialogpartner*in und Impulsgeber*in insbesondere bei Themen der sozialen Inklusion, der Zielgruppenbeteiligung und der Wirkungsorientierung.
Als Team für die Prozessbegleitung stehen neben dem Projektleiter Dr. Stefan Huber (Bild Mitte) zur Verfügung: (v.l.n.r.) Josefine Strüning, Dr. Gernot Herzer, Dr. Theresa Hilse-Carstensen, Dr. Rainer Vock.
Weitere Informationen finden Sie im Volltext der Pressemitteilung vom 13.09.2023
Gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus.
Ihr Ansprechpartner:
Dr. Stefan Huber
Telefon: 0361 30257-602
E-Mail: stefan.huber(at)ikpe-erfurt.de
Programm „Thüringer Präventionsketten“ zieht positive Bilanz nach einem Jahr
08.09.2023 – Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Mit dem Programm „Thüringer Präventionsketten“ unterstützt das Institut für kommunale Planung und Entwicklung (IKPE), An-Institut Fachhochschule Erfurt, im Auftrag der Auridis Stiftung Landkreise und kreisfreie Städte dabei, ganzheitliche und passgenaue Präventionskonzepte für Kinder und ihre Familien zu entwickeln. Hierbei geht es insbesondere um das Kindeswohl im Alter von null bis zehn Jahren.
Die Thüringer Sozialministerin Heike Werner ist Schirmherrin des Programms. Seit dem Start im September 2022 ist ein Jahr vergangen. Anlass, ein Resümee darüber zu ziehen, wie der aktuelle Stand in Thüringen aussieht, welche Schwerpunkte die teilnehmenden Thüringer Landkreise und Städte (Jena, Saale-Orla-Kreis, Schmalkalden-Meiningen, Sömmerda und der Wartburgkreis) beim Auf- und Ausbau ihrer Präventionsketten vor Ort setzen und wie das Land Thüringen das Programm in Zukunft weiter unterstützen wird. Dazu trafen sich die teilnehmenden Landkreise und Städte gestern mit der Thüringer Sozialministerin, der Auridis Stiftung und dem Institut für kommunale Planung und Entwicklung zum Arbeitsgespräch.
Dazu Ministerin Werner: „Armut von Kindern lässt mich fassungslos zurück. Umso wichtiger ist es, verschiedene Möglichkeiten zu entwickeln und zu erproben, um Kindern die Unterstützung zu geben, die sie brauchen. Mit dem Programm ‚Thüringer Präventionsketten‘ werden Erkenntnisse bestehender Netzwerke gebündelt und vorhandene Kooperationsstrukturen gestärkt. Ausgangspunkt ist es, die Bedarfe der Kinder und ihrer Familien zu erkennen und daran die kommunalen Präventions- und Vorsorgeketten noch besser auszurichten. Damit wollen wir Antworten auf die Frage finden, wie Kinder und Familien in schwierigen Lebenslagen erreicht und mit passgenauen Angeboten unterstützt werden können.“
Markus Büchel, Referent für kommunale Präventionsketten der Auridis Stiftung, würdigte das Wirken der Beteiligten: „Wir sind sehr froh, die Verfahren zur Unterstützung benachteiligter Kindern in Thüringen über dieses Programm gemeinsam mit den beteiligten Partnern weiterzuentwickeln. Denn dazu brauchen wir alle Ebenen – die Politik, die fachliche Begleitung und natürlich auch die Kommunen und Familien. Sonst würde das Programm keinen Sinn ergeben.”
Die erste Zwischenbilanz ist positiv. Alle teilnehmenden Landkreise und Kommunen sind in den Reflexionsprozess eingetaucht und haben sich der Frage gestellt, wie ein systematisches Zusammenwirken der unterschiedlichen Akteure und Institutionen nachhaltig auf- oder ausgebaut werden kann. Feste Strukturen zur Prozessberatung der Kommunen wurden geschaffen, Qualifizierungsmodule durchgeführt und Vernetzungsangebote in fachlichen Austauschformaten, wie das Durchführen eines Planspiels „Präventionskette“ oder der Austausch mit Landkreisen aus anderen Bundesländern, fanden statt. Weitere Fachgespräche und Fachtage sind geplant.
„Künftige Aufgabe wird es sein, eine integrierte Gesamtstrategie sowohl konzeptionell als auch arbeitsorganisatorisch zu gestalten und zu einer kommunalen Präventionsstrategie für Thüringen zusammenzuführen“, so die Programmleiterin am Institut für kommunale Planung und Entwicklung, Heike Schaarschmidt. „Und diese gilt es dann auch mit Leben zu füllen. Die Kommunen können auf die Ergebnisse der Armutspräventionsstrategie bereits aufbauen und sie fortschreiben. Diese strukturelle Verknüpfung ist bislang einmalig. Um den Anspruch einer kommunal integrierten Präventionspolitik umzusetzen, braucht es weiter das Engagement auf allen Ebenen. Bestehende Förderprogramme, Planungen und Maßnahmen müssen miteinander verknüpft und im Resultat in passgenaue Angebote zur Prävention hinsichtlich der Folgen von Kinderarmut umgewandelt werden.“
„Das braucht an der ein oder anderen Stelle Mut, Prozesse neu zu denken und Veränderungen anzugehen. Damit lernen und wachsen wir aber auch“, so Ministerin Werner abschließend.
Mehr Informationen in der Pressemitteilung des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Weitere Informationen zum Programm: www.thueringer-praeventionsketten.de
MEHR LESENNeu: Publikationen des IKPE zu Ansätzen kommunaler Armutsprävention
Handbuch zur kommunalen Planung auf “socialnet.” rezensiert
„Das Handbuch zur kommunalen Planung und Steuerung stellt ein empfehlenswertes Instrument dar, um ein umfassendes Verständnis für die Planung und Steuerung auf lokaler Ebene zu erlangen und die Entwicklung innovativer Ansätze zu fördern“, schreibt Prof. Dr. Christian Schröder, Fakultät für Sozialwissenschaften an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, im Fazit seiner Rezension auf socialnet.de. Zuvor bespricht er das Buch ausführlich hinsichtlich seiner Thematik, Aufbau und Inhalt. Intensiv beleuchtet Prof. Dr. Schröder die beiden Teile des Handbuchs “Steuerung und Planung verstehen – Begriffe, Konzepte, Zugänge” und “Planung und Gestaltung gemeinsam denken” und geht dabei sehr konkret auf einzelne Beiträge ein.
Im Abschnitt “Diskussion” resümiert der Autor, dass das Handbuch “einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Diskussion und Weiterentwicklung des Themas” biete und hebt hervor, dass die “inspirierenden Diskussionen und Reflexionen der Herausgeber*innen, (…) einen Blick in die Zukunft werfen und potenzielle Möglichkeiten für eine nachhaltige und effektive kommunale Daseinsvorsorge aufzeigen.”
Zur Rezension

Zur Veröffentlichung des Handbuches im Herbst 2022 (v.l.n.r.): Prof. Dr. Jörg Fischer, Dr. Theresa Hilse-Carstensen und Dr. Stefan Huber.
Foto: @IKPE/Archiv
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