25.04.2024
Erfahrungswerkstatt 1 “Ursachen und Folgen der Kinderarmut mit Fokus auf Kinder und Jugendliche mit Behinderungen”
13:00 bis 14:30 Uhr | online
Die Erfahrungswerkstatt ist eine Online-Veranstaltung, welche in regelmäßigen Abständen zu unterschiedlichen Themen der Sozialplanung stattfindet. Ähnliche wie bei einer Ringvorlesung wird es einen Impulsvortrag mit anschließender Diskussion geben. Zudem besteht die Möglichkeit eigene Erfahrungen sowie mögliche Lösungsansätze auszutauschen.
Die Referentin Dr. Irina Volf vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik einen Impulsvortrag zu den “Ursachen und Folgen der Kinderarmut mit Fokus auf Kinder und Jugendliche mit Behinderungen” halten. Armut ist kein Versagen einzelner Personen, das stigmatisiert und mit Scham behaften werden sollte, sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das infolge komplexer politischer Entscheidungen entsteht. Armut ist mehr als ein Mangel an Geld, sondern eine herausfordernde Lebensbedingung, die mit vielen Einschränkungen und Benachteiligung in fast allen Bereichen einhergeht. Aus eigener Kraft kann die Vielzahl an Einschränkungen in den Familien oft nicht überwunden werden. Die Betroffenen brauchen Unterstützung in Kitas, an Schulen und im Sozialraum.
Für viele Menschen in Deutschland schließt sich der Kreis zwischen den Armutsursachen und -folgen, sodass diese Lebensbedingung von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird. Wie kann dieser Kreis gebrochen werden? Welchen Beitrag können dabei (pädagogische) Fachkräfte leisten? Ein erster Schritt auf der Suche nach möglichen Lösungen besteht darin, mehr Armutssensibilität in den Einrichtungen zu entwickeln und als eine Querschnittaufgabe zu verankern.
In ihrem Vortrag thematisiert Dr. Irina Volf Ursachen, Folgen und langfristige Auswirkungen von Armut auf Lebensbiografien von Kindern und Jugendlichen. Dabei präsentiert Sie zentrale Erkenntnisse aus der fünften Phase der AWO-ISS Langzeitstudie zur Kinderarmut sowie der Expertise „Aufwachsen in Krisenzeiten“ mit Fokus auf Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Sie zeigt anschaulich und praxisnah, dass Armutssensibilität eine Voraussetzung für präventives Arbeiten gegen Kinderarmut ist und kann sowohl als eigenständige Kompetenz (pädagogischer) Fachkräfte als auch als Qualitätsmerkmal auf struktureller Ebene der Einrichtungen, die mit von Armut betroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien arbeiten, verstanden werden.
Die Veranstaltung richtet sich an Sozialplanerinnen und Sozialplaner sowie interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Thüringer Kommunen. Die Anmeldeinformationen für die Online-Veranstaltung entnehmen Sie bitte der Einladung.
Ansprechpartner:
Dr. Stefan Huber, Leiter Projekt “Prozessbegleitung kommunaler Sozialstrategien in Thüringen”
stefan.huber(at)ikpe-erfurt.de